Jeder Detektiv muss sich nicht zwingend immer nur mit Verbrechen beschäftigen. Und der Rakugo-Erzähler* in 5. Generation, Teienshi Shuno, ist genau so ein Detektiv, der die Mysterien des Alltags lüftet! Er ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Er hat ein schmales und blasses, jungenhaftes Gesicht, das ein wenig an eine Hina-Puppe** erinnert. Beim Erzählen der Rakugo-Geschichten spricht er stets sanft, was auch grundsätzlich seinem Charakter entspricht. Er hat ein sagenhaftes Gedächtnis und eine große Vorstellungskraft. Die Fälle, mit denen er sich beschäftigt, sind dann eher kleine Mysterien des Alltags: Warum kippen sich die Schülerinnen im Café dermaßen viel Zucker in ihren Tee? Wieso wurden aus dem Auto nur die Sitzbezüge gestolen? Und wer hat das Schaukelpferd aus dem Kindergarten entwendet? Klingt alles recht trivial, ist aber ungemein spannend! Meistens reicht es ihm schon, wenn die Leute ihm alles berichten. Er löst den Fall dann auf der Stelle! Kein Wunder, dass die Leute dann nach und nach zu ihm kommen. Der Autor, Kaoro Kitamura, hat zunächst nicht nur seinen echten Namen, sondern auch sein Alter und sein Geschlecht geheim gehalten und sein Debüt als anonymer Schriftsteller gefeiert. Ich hätte bei meinem Debüt vielleicht auch mein Gesicht mit einer Maske verschleiern sollen. Als Kind stand ich ja total auf Maskenwrestler! * Eine japanische Form der Unterhaltung, die auf komischen Monologen beruht. ** Hina-Matsuri oder Mädchenfest ist ein japanischer Festtag, der jedes Jahr am 3. März gefeiert wird.
Lesetipp: "Das fliegende Pferd"