Kogoro Akechi ist wohl Japans bekanntester Detektiv, erdacht vom Schriftsteller Ranpo Edogawa. Ist von ihm die Rede, so hat man zwar sofort das Bild eines gepflegten Gentlemans vor Augen, doch bei seinem ersten Auftritt war er davon noch weit entfernt: Sein Erscheinungsbild mit zerzaustem Haar und abgewetztem Kimono hatte noch rein gar nichts gentlemanhaftes an sich und er hauste umgeben von Bergen von Büchern in einem 10-qm-Apartment im zweiten Stock oberhalb eines Tabakladens. Akechi verlässt sich lieber auf seine Intuition als auf blosse Indizien. Bei den Ermittlungen bringt er seine psychologischen Fähigkeiten ins Spiel und verhilft auf so der Wahrheit ans Licht. Zudem ist er ein wahrer Meister der Verkleidung. Der Leser kann sich nie sicher sein, als welche Figur er wohl als Nächstes auftreten wird. Seine Fälle haben ausserdem noch einen Anflug des Mysteriösen und Nicht-Greifbaren. Angsthasen, so wie ich es einer bin, ist also nicht unbedingt zu raten, einen Kogoro-Akechi-Krimi zu später Stunde und alleine zu lesen...
Lesetipp: "Die goldene Maske"