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So, nun veröffentliche ich noch die letzten beiden Teile. Ich bin jetzt mal so frech und editier einfach mal alles in diesen einen Beitrag, sonst sieht es so spammässig aus xD

Prolog:
Spoiler
„Wow!“, dachte sich der Zentaur, während er die Treppe der Bücherei hinunterging und sie plötzlich in sein Blickfeld trat. Seine Gedanken schwirrten herum, sein Herz pochte wie verrückt. Durch die Reaktion seines Körpers überrumpelt,  blieb er mitten auf der Treppe stehen und beobachtete sie ganz genau, versuchte, sich jedes Detail an ihr einzuprägen und zu verinnerlichen. „Was für einen ansehnlichen Körper sie hat ...“, dachte er beeindruckt. „Sie sieht fast aus wie ein Model. Und ihre Haare erst! Sie haben eine so wunderschöne Farbe. Dieses Rot sieht aus, als würde ein Feuer einen Freudentanz auf ihrem Kopf veranstalten. Aber am besten gefallen mir diese zauberhaften, farbenfrohen Schmetterlingsflügel! Das ist wahrhaftig die schönste Elfe, welche ich jemals zu Gesicht bekommen habe.

“Nachdem der Zentaur seine Gedanken über diese atemberaubende Elfe beendet hatte, realisierte er, dass die anderen Leute auf der Treppe nicht an ihm vorbeikamen, weswegen er sich wieder in Bewegung setzte. Zielstrebig trugen seine Beine ihn in die Richtung, in der sich die grüngekleidete Elfe befand. Während er seine blauen Augen gar nicht mehr von ihrer Gestalt abwenden konnte, überlegte er sich, wie er sie am besten ansprechen könnte. Leider war sein Gehirn von den überrumpelnden Gefühlen so überschüttet, dass es ihm keine passenden Vorschläge liefern wollte. So kam es, dass er nun etwas verlegen und hilflos vor ihr stand und in ihre grünen Augen blickte, während sie ihn überrascht und erwartend anschaute. „Willst du mir etwas sagen?“, fragte sie schließlich, als immer noch keine Reaktion ihres Gegenübers kam, obwohl es doch so aussah, als wolle er ihr dringend etwas mitteilen. „Ich lesbe dich!“, sprudelte es unverständlich aus ihm heraus. „Na toll, was labere ich da…?“, dachte er sich, beschämt über seine eigene Nervosität. Zu seinem Glück hatte die Elfe ihn jedoch nicht verstanden. „Ähh… Freut mich auch, dich kennenzulernen! Mein Name ist Naoko, und wie heisst du?“ Lächelnd sah sie ihn an und wartete auf seine Antwort. „P-Pegasus ist mein Name…”, brachte der Zentaur schliesslich schüchtern heraus. “Und ich wollte dir noch sagen, dass du… ähm… dass du die allerschönste Elfe bist, die ich kenne“, stammelte er verlegen. „Ach ja? Dann kennst du bestimmt nicht viele“, lachte sie. „Doch, eigentlich schon. Ich bin nämlich Elfen-Fluglehrer von Beruf.“ Nun wurde die gesprächige Elfe plötzlich ruhig und lenkte ihren Blick beschämt zur Seite. Diese Chance musste Pegasus nutzen: „Möchtest du vielleicht einen Spaziergang mit mir machen?“, bot der Zentaur ihr an, in der Hoffnung, sie würde zustimmen und sie könnten sich besser kennenlernen. „Gerne doch!“, kam es vergnügt von der Elfe, die sich sehr über dieses Angebot zu freuen schien.

– Drei Tage später –
In den letzten Tagen haben die beiden jede freie Sekunde miteinander verbracht und selbst ein Blinder hätte nun gemerkt, dass der Funken längst übergesprungen war und sie beide bereits nach kurzer Zeit total ineinander verknallt und füreinander geschaffen waren. Doch der Elfe schien etwas auf dem Herzen zu liegen, was sie nicht aussprechen wollte. Dennoch bemerkte der Zentaur dies und fragte sie besorgt, was denn los sei. „Ach, es ist einfach so schrecklich! Jeder Mann, der mir näherkam, ist nach kurzer Zeit plötzlich spurlos verschwunden oder gar gestorben. Das liegt daran, dass ich vor langer Zeit von einem mächtigen Hexer verflucht wurde. Aber von all jenen, die ich kennengelernt habe, bist nur du mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich dir diese Geschichte zu erzählen wage. Der Zauber kann nämlich gebrochen werden. Dies ist jedoch schier unmöglich, denn dazu braucht man insgesamt vier längst verschollene Artefakte, nach denen schon viele Leute vergeblich gesucht haben.” Betrübt liess sie den Kopf hängen, bei dem Gedanken daran, dass sie diesen Zauber wohl immer mit sich herumtragen würde. “Was sind das für Artefakte?”, fragte der Zentaur sie neugierig. Er hätte nie gedacht, dass er mit einer derartigen Geschichte konfrontiert werden würde. Kurz schien Naoko zu überlegen, doch dann fuhr sie fort: „Es handelt sich dabei um die Diskusscheibe des Windes beim fliegenden Berg im Norden, den Platintropfen des Wassers beim Metallsee im Osten, den Glasstein der Erde in der Scherbenmine im Süden und die grüne Flamme des Feuers im Feuerpalast im Westen.“
„Hm, na gut“, meinte Pegasus daraufhin ganz locker und voller Tatendrang. „Dann lass uns diese mysteriösen Artefakte möglichst schnell finden, damit wir es hinter uns haben.“ Für ihn war die Sache bereits beschlossen. Er liebte diese Elfe und er wollte sein Leben mit ihr verbringen, das wusste er bereits. Wenn dies möglich war, indem er den verdammten Fluch brach, dann möge es so sein. Er würde alles für ein gemeinsames Leben mit seiner Herzensdame tun! Die Elfe stutzte. „Ich habe doch gesagt, dass die unauffindbar sind, oder?“ Unsicher musterten die grünen Augen, die er so liebte, ihn. „Ja schon, aber mir bleibt ja nichts anderes übrig, damit wir zusammen sein können, oder?“, erwiderte Pegasus kurz entschlossen, stand auf, verliess das Haus und lief in Richtung Norden, um sich auf die Suche nach dem ersten Artefakt zu machen.

Kapitel 1:
Spoiler
Glücklicherweise konnte Naoko den Zentaur davon überzeugen, erst am nächsten Tag aufzubrechen, damit sie noch Zeit hatten, einige Vorbereitungen für ihr Abenteuer zu treffen. Nachdem alles erledigt war, machten sich beide schon früh am Morgen gemeinsam auf den Weg nach Norden in die Richtung des fliegenden Bergs.

Aus Platzgründen überspringen wir die Reise dorthin – zudem passiert in dieser Zeit sowieso nichts Interessantes und die beiden schweigen sich auch nur die ganze Zeit an.

„Schau mal, dort ist er!“, jubelte Pegasus und zeigte in den Himmel. Gute 100 Meter über ihnen erblickten sie den Berg, der ganz gemütlich in der Luft herumflog, was ziemlich witzig aussah, wie der Zentaur fand. „Oh Mann, wie sollen wir denn da hochkommen?“, jammerte die Elfe ratlos und sprach damit die erste Herausforderung während ihrer Abenteuer-Reise an. „Ach, setzen wir uns erst einmal dort in diese Höhle in den Schatten und beratschlagen uns“, schlug der Zentaur vor, da er ziemlich geschafft von der Reise war und kurz seine müden Glieder entspannen wollte. Da Naoko im Moment auch keine bessere Idee hatte, willigte sie ein. Doch kaum hatten beide die Höhle betreten, flüsterte Naoko erstaunt: „Warte, hörst du das auch?“ Pegasus spitzte seine Ohren und vernahm nach kurzer Zeit des Lauschens ein lautes Schnaufen. Neugierig lief er weiter in die Höhle hinein, da das Geräusch aus dem Inneren zu kommen schien, während die Elfe ihm kopfschüttelnd und vorsichtig folgte. Als sie um eine Kurve bogen, entdeckten sie den Ursprung des unablässigen Schnaufens. Von dem, was sie sah, erschreckt, sprang Naoko einige Schritte zurück und versteckte sich verängstigt hinter ihrem Begleiter. Wie es schien, war die Höhle wohl die Behausung eines riesigen Drachens. Der Elfe blieb noch nicht mal Zeit, sich richtig von dem Schrecken zu erholen, denn schon redete Pegasus, der anscheinend gar keine Angst hatte, auf den Drachen ein. „Hallo Drache, wie geht‘s dir so? Wir beide sind auf der Suche nach der Diskusscheibe des Windes und wollten dich fragen, ob du uns zum fliegenden Berg hochfliegen könntest. Würdest du das für uns tun?“, fragte der Zentaur sorglos und freundlich, während er den Drachen anlächelte „Wie naiv kann man denn sein?“, schimpfte Naoko in Gedanken und bereitete sich schon auf das Schlimmste vor. Doch wider ihr Erwarten brummte der Drache zurück: „Moin, mir geht‘s gut, danke der Nachfrage. Jedenfalls so gut, wie es einer alten Drachenfrau gehen kann. Natürlich fliege ich euch dort hoch – du hast immerhin so nett gefragt. Übrigens, du kannst mich Moriarty nennen.

“Und so geschah es, dass die beiden auf dem Rücken von Moriarty ohne grössere Mühen auf sich nehmen zu müssen zum fliegenden Berg gelangten. „Weisst du denn überhaupt, wie diese Diskusscheibe aussieht?“, fragte der Zentaur seine Begleitung, als ihm einfiel, dass er gar nicht wusste, wonach er suchen sollte. „Na ja, genau weiss ich es nicht, aber so viel ich gehört habe, soll sie nur wenige Zentimeter gross und ein paar Millimeter dick sein“, murmelte die Elfe nachdenklich. „Na toll, wie sollen wir denn so ein kleines Ding finden?“, überlegte Pegasus ratlos und wies anschliessend Moriarty an, um den Berg herumzufliegen, als sie die untere Seite davon erreicht hatten, damit sie nach auffälligen Stellen Ausschau halten konnten. Dies brachte jedoch nicht viel, da sie nichts erblickten, weswegen ihnen nichts anderes übrig blieb, als auf dem Gipfel des Berges zu landen. „Danke für deine Hilfe!“, bedankte sich der Zentaur beim Drachen, als sie von seinem Rücken geklettert waren und wieder festen Boden unter den Füssen hatten. „Keine Ursache. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“, bot Moriarty freundlich ihre Hilfe an. „Ach, wenn du schon so fragst: Kannst du uns vielleicht noch diese Fackel anzünden, wenn du schon mal hier bist?“, fragte Pegasus, während er diese aus seinem Rucksack herausholte und sie dem Drachen vor die Nase hielt. „Nichts leichter als das!“, antwortete Moriarty und blies eine majestätische Flamme aus ihrem Rachen. „Vielen Dank, wir kommen dich auch mal besuchen!“, meinte Pegasus noch zum Abschied und winkte der Drachendame zu, als diese sich erhob, um wieder zurück zu ihrer Höhle zu fliegen.

„So, und nun?“, fragte der Zentaur seine Begleitung unsicher. „Wir haben am ganzen Berg nichts Verdächtiges entdeckt… Aber irgendwie kommt es mir gerade so vor, als würde etwas fehlen.“ Überlegend sah Pegasus sich um, in der Hoffnung, ihm würde einfallen, was es war. „Fällt es dir denn gar nicht auf? Obwohl wir uns auf der Spitzes eines fliegenden Berges befinden, weht hier überhaupt kein Wind!“, stellte Naoko fest, die glücklicherweise bemerkt hatte, was hier falsch war. Jetzt, als sie es gesagt hatte, fiel auch Pegasus auf, dass es tatsächlich völlig windstill war. „Warte mal, ich will kurz etwas ausprobieren“, erklärte Pegasus, der offenbar eine Idee hatte. Kaum gesagt, trat er ein paar Schritte von Naoko zurück, holte tief Luft und pustete diese mit aller Kraft wieder aus seinen Lungen heraus. Verwirrt sah ihm die Elfe eine Weile dabei zu und erklärte ihn gedanklich schon für verrückt, als sie plötzlich ganz deutlich ein Rattern vernehmen konnte. „Los, mach auch mit!“, wies Pegasus sie an. Naoko begriff langsam, worauf er hinauswollte und was sein Vorhaben bewirkte. “Wie genial, es funktioniert wirklich!”, meinte sie begeistert, als sie beide bliesen, was das Zeug hielt, und die Geräusche um sie herum immer lauter wurden. Als sie gerade merkten, wie ihnen langsam die Puste ausging und der Elfe bereits schwindelig wurde, liess Pegasus vor lauter Anstrengung und Anspannung einen Furz entweichen, weil er es nicht mehr länger aushalten konnte. Dieser Luftstoss schien noch gefehlt zu haben, denn er war der Auslöser für einen Mechanismus, der eine Falltür unter ihren Füssen öffnete, durch die beide schliesslich schreiend in die dunkle Tiefe, in das Innere des Berges fielen.

„Puh, ich bin zum Glück weich gelandet! Was ist mit dir, Pegasus? Geht es dir gut?“, fragte die Elfe, als sie sich von dem Schreck erholt hatte. „Nicht wirklich“, stöhnte der Zentaur und krabbelte unter Naoko hervor.  „Oh, das tut mir leid!“, entschuldigte sich die Elfe bei ihrem Begleiter und richtete sich rasch auf, damit Pegasus aufstehen konnte. Ein leichter Rotton breitete sich auf ihren Wangen aus, als sie ihn dabei beobachtete, bis er wieder sicher auf seinen Hufen stand. Zum Glück war das Licht der schummrigen Fackel nicht ausreichend, um diesen zu sehen. „Schau, hier geht es weiter zum nächsten Raum! Vielleicht finden wir dort ja die Scheibe“, strahlte Naoko voller Elan und rannte voraus. Mit dem Zentaur dicht auf den Fersen betraten sie den nächsten Raum, doch entgegen ihrer Erwartungen schien dieser eine Sackgasse zu sein. Zu allem Übel konnte man auf dem Boden mehrere Umrisse erkennen, die sich bei genauerem Hinsehen als Skelette entpuppten. „Scheinbar sind wir nicht die Ersten hier…“, wimmerte die Elfe beängstigt und es lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, als sie die Überresten der Menschen betrachtete, die scheinbar nicht so viel Glück hatten. „Dort vorne scheint etwas an der Wand zu stehen“, bemerkte Pegasus, der die im Raum verteilten Knochen, so gut es eben ging, ignorierte, während er sich der Schrift an den kalten Wänden näherte. „Es scheint ein Rätsel zu sein”, stellte er nach einem genaueren Blick fest. Zwar bot die Beleuchtung hier nicht die beste Voraussetzung dafür, dennoch versuchte er es irgendwie zu entziffern.

In der Luft sause ich umher,
mein Gewand gülden und rot.
Das Böse zu bekämpfen ist schwer,
doch so schnell kriegt man mich nicht tot.
Wer bin ich?

„IRON MAN!“, brüllte Naoko, noch bevor der Zentaur den letzten Buchstaben zu Ende gesprochen hatte. Ihr Ruf war so laut, dass man es noch für einige Sekunden hallen hören konnte. Kurz darauf wurde das Echo jedoch durch ein anderes Geräusch unterbrochen. Die Wand, auf der das Rätsel geschrieben stand, bewegte sich zur Seite und öffnete somit den Zugang zu einem weiteren Raum. Pegasus starrte sie daraufhin perplex an: „Wer zum Teufel ist denn Iron Man?“ „Ähm… Ich weiss es selbst nicht. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte ich das Gefühl, dass das die richtige Antwort sei und ich das euphorisch rufen sollte…“, gab die Elfe wahrheitsgemäss preis. Der Zentaur blickte sie noch eine Weile konsterniert an, dann widmete er seine Aufmerksamkeit dem Raum, der sich ihnen gerade geöffnet hatte. „Komm schon, die Scheibe ist bestimmt da drin!“, forderte er die Elfe auf, während er sich schon mutig auf den Weg in das Unbekannte machte.

Tatsächlich befand sich in der Mitte des Raums ein Sockel, auf dem das Erste der vier magischen Artefakte thronte. Kurz sahen sich beide an, bevor sie zielstrebig zum Sockel liefen. Anders als auf dem Berg und im Raum zuvor konnte man hier jedoch einen deutlichen Luftzug spüren. Übermütig griff Pegasus nach der Diskusscheibe des Windes und zog sie auch direkt vom Podest herunter, jedoch erbebte der Raum kurz darauf und ein erneutes Rattern war zu vernehmen. Plötzlich klammerte sich Pegasus am Sockel fest, schloss die Augen und schrie: „Hilfe! Ich will nicht in die Tiefe fallen!“ „Beruhige dich, es hat sich doch bloss wieder eine Wand geöffnet. Was hast du denn erwartet?“, fragte sie belustigt, als sie den verdatterten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Partners wahrnahm. „Ich… Ich weiss auch nicht… Gerade eben kam mir das noch wie ein Déjà-vu vor…“, meinte er zu seiner Verteidigung. „… Lass uns einfach weitergehen“, beschloss Naoko und lief an ihrem Freund vorbei, geradewegs zu der Stelle, an der Licht ins Innere des spärlich beleuchteten Raumes trat.

Der neue Durchgang führte sie geradewegs in die Freiheit. Nun standen beide, glücklicherweise unbeschadet, am Fusse des Berges und konnten sowohl zum Gipfel als auch zur Erde unter ihnen blicken, die noch ein ganzes Stück entfernt war. “Endlich wieder draussen!”, freute sich die Elfe, nahm dann jedoch einen nachdenklichen Ausdruck an, als sie sich ihrer Lage bewusst wurde. “Aber wie sollen wir jetzt bloss wieder von diesem Berg herunterkommen?“ Pegasus, der sich bereits etwas umgesehen hatte, fand glücklicherweise eine Lösung für das Problem. „Hey, schau mal, hier ist ein Aufzug!“, meinte er stolz und zeigte auf den Lift. „Mensch, das kann doch nicht funktionieren“, wollte Naoko noch sagen, als sie sich schon in besagtem Aufzug wiederfand, da der Zentaur sie schwungvoll zu sich in den Lift gezogen hatte. Seufzend ergab sie sich ihrem Schicksal, während ihr Begleiter auch schon auf den Knopf „Erde“, der sich direkt unter dem Knopf „Berg“ befand, gedrückt hatte. Es ruckelte kurz, als sich der Aufzug mit einem nicht gerade vertrauenswürdigen Knarzen langsam hinunterbewegte.  Es dauerte nur ein paar Sekunden, in denen eine typische Fahrstuhlmusik zu hören war, bis bereits das ebenso charakteristische „Ding“ erklang und sich die Türen öffneten. Erstaunlicherweise waren sie tatsächlich auf dem Boden angelangt, doch die Elfe hatte kaum Gelegenheit, sich darüber zu wundern, denn Pegasus war ihr schon einige Schritte vorausgeeilt, drehte sich kurz um und rief ihr zu: „Hey, komm schon, du lahme Socke!“, während er weiter abenteuerlustig  in die Richtung lief, welche sein Kompass als Süd-Ost anzeigte.

Kapitel 2:
Spoiler
„Was willst du eigentlich tun, wenn wir am Metallsee angekommen sind?“, fragte Naoko ihren Begleiter, während sie auf dem Weg zu eben diesem waren. „Das letzte Mal war es schliesslich nur Glück, dass wir die Höhle mitsamt dem Rätsel fanden“, gab sie ihre Bedenken zum Besten. „Ach, keine Sorge, darüber habe ich bereits nachgedacht. Wir waren ja auf der Suche nach der Diskusscheibe des Windes, Wind war allerdings keiner vorhanden, sodass wir diesen erst hinzufügen mussten, um weiterzukommen. Deshalb habe ich für dieses Mal eine Flasche Wasser mitgenommen, damit wir an den Platintropfen des Wassers herankommen können. Ich bin mir sicher, dass sich wieder ein Zugang öffnen wird, wenn ich diese über dem See leere. Immerhin fehlt dort ja das Wasser, also wird dieses Wohl auch der Schlüssel zu dem nächsten Rätsel sein.“ Stolz präsentierte Pegasus der Elfe seine Überlegungen, die tatsächlich schlüssig klangen. „Ja, das klingt logisch. Das könnte vielleicht wirklich funktionieren. Scheinbar bist du doch nicht so dumm, wie du aussiehst.“, zog sie ihren Freund auf und stupste ihn freundschaftlich in die Seite. „Oh, vielen Dank! … Moment. Hey!” Naoko kicherte nur kurz und rannte anschliessend ein paar Schritte voraus, sodass etwas Abstand zwischen ihr und dem Zentaur entstand. „Hey, nicht so schnell, warte auf mich!“, rief Pegasus ihr noch hinterher. Da sie jedoch nicht auf ihn hören wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als selbst ein paar Schritte schneller zu galoppieren, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Glücklicherweise dauerte die Reise auch nicht mehr lange und mit dem Tempo kamen sie auch viel schneller voran. Schon von weitem konnten sie das Farbenspiel des Sonnenlichts erkennen, welches sich mal golden, mal silbern und sogar leicht rötlich glänzend auf der Oberfläche des Sees spiegelte. Dies war natürlich nur möglich, weil sich - wie erwartet - kein Wasser darin befand. Übermütig wie sonst auch galoppierte der Zentaur, so schnell ihn seine Hufe trugen, gezielt auf die Mitte des Sees zu. Noch während dem Lauf holte er bereits seine Wasserflasche hervor und liess nach einer gekonnten Vollbremsung ein paar Tropfen aus dieser auf die Metalloberfläche platschen. Beide starrten gespannt auf die bewässerte Fläche, als… nichts geschah. Verdutzt sahen sie sich an, bevor Pegasus auch noch den Rest der Flasche auskippte, bis diese leer war. Doch auch jetzt konnten sie weder etwas sehen noch etwas hören. Enttäuscht meinte Pegasus daraufhin: „Vielleicht war das doch der falsche Ansatz. Lass uns mal die Umgebung absuchen, vielleicht finden wir etwas, das uns weiterhilft…“ Naoko konnte die Enttäuschung in seiner Stimme förmlich sehen. Gemeinsam spazierten sie über die metallische Oberfläche des Sees, stets darauf bedacht, etwas Auffälliges zu entdecken. Es dauerte auch nicht lange, da erspähte die Elfe ein Gebilde am Rand des Sees, welches dort definitiv nicht in die Szene passte und deswegen auch ziemlich herausragte, wenn man als Betrachter etwas genauer darauf achtete. Als sie ihrem Partner gerade die neu gewonnene Information zurufen wollte, bemerkte sie, wie er ihr mit gesenktem Kopf hinterherschlenderte. „Komm, gehen wir mal in diese Richtung!“, schlug Naoko mit einem aufmunternden Lächeln vor. „Okay…“, kam es ungewohnt ruhig und nicht halb so enthusiastisch wie sonst immer zurück. Doch schon nach wenigen Schritten in Richtung der Entdeckung, hellte sich die Miene Pegasus’ plötzlich wieder auf. „Schau mal, dort drüben ist irgendwas! Los, wer zuerst da ist!“, jubelte er und liess der Elfe gar keine Gelegenheit mehr, etwas dazu zu sagen, da er bereits losgesprintet war.
Natürlich war er dementsprechend auch der Erste am Ziel, was er sowohl seinen vier kräftigen Beinen, mit denen er natürlich klar im Vorteil war, als auch der Tatsache, dass er etwas früher als seine Partnerin losgelaufen war und dadurch einen minimalen Vorsprung besass, zu verdanken war. Einige Sekunden nach ihm kam auch die leicht keuchende Elfe bei diesem Gebilde, welches sich nach genauerer Betrachtung als Brunnen herausstellte, an. Während Naoko noch dabei war, wieder genug des nötigen Sauerstoffs in ihre Lungen zu lassen, untersuchte Pegasus bereits den Brunnen und zog zögernd und vorsichtig an dem Seil, welches in der Mitte der kleinen Überdach-ung des Brunnens angebracht war und an dessen Ende im Normalfall ein Eimer befestigt sein müsste. Nach kurzer Zeit erschien auch tatsächlich ein solcher Holzeimer. Wasser befand sich darin allerdings nicht. „Hier hast du dein fehlendes Wasser“, merkte Naoko an. „Vermutlich sollen wir mit Hilfe des Seils jetzt da in den Brunnen runter“, zog sie ihre Schlussfolgerung, als ihr klar wurde, worauf das hier wohl hinauslief. „Och nö, ich will nicht schon wieder unter die Erde in die Dunkelheit”, merkte Pegasus an, der sich wohl etwas anderes von der zweiten Aufgabe erhofft hatte. “Ausserdem muss ich uns erst mal mit diesem Seil herunterlassen...“, fügte er noch hinzu und warf unsicher einen kurzen Blick über den Rand des Brunnens in die bodenlose Tiefe. Ausser Dunkelheit war dort natürlich nichts zu erkennen. „Ach, jetzt sei nicht so eine Memme und hör auf zu jammern!“, forderte Naoko ihn auf, während sie bereits ein Bein über den nassen Brunnenrand geschwungen hatte.
Am Boden des Brunnens war es ziemlich düster, da man durch das spärliche Sonnenlicht, welches vereinzelt seinen Weg in dieses Loch fand, fast nichts mehr erkennen konnte. Zum Glück hatte Pegasus eine Taschenlampe in seinem Rucksack, welche er auch sogleich hervorholte und einschaltete. „Warum haben wir diese nicht schon im Berg benutzt?“, wunderte sich die Elfe, als ihr Blick auf den Lichtspender fiel. „Meinst du diese Frage wirklich ernst? Natürlich, weil Fackeln viel cooler sind! Also wirklich…“, antwortete ihr der Zentaur fassungslos, verdrehte die Augen, wandte sich zum Durchgang in den nächsten Raum um und trabte hinein. Anhand der Decke konnten sie darauf schliessen, dass sie sich direkt unter dem See befinden mussten, da diese ähnlich funkelte, wie sie es zuvor an der Oberseite gesehen hatten. Auch in diesem Raum konnte man einige Skelette sehen, ebenso wie das zweite Rätsel, welches sich auf der gegenüberliegenden Wand befand und wie folgt lautete:

Flüssig sei ich, das ist klar,
doch welche Farbe soll ich sein?
Wolltest mich in grün, wär‘ ich niemals rar,
doch suchest du rot oder gelb niemals kurz, nein.
Was bin ich?

„MONSTER!“ Diesmal entfuhr der Schrei dem Zentaur, worauf sich sogleich wieder ein Raum hinter der Rätselwand öffnete. „Entschuldigung, ich weiss auch nicht, was da gerade in mich gefahren ist...“ Verwundert über sich selbst blickte Pegasus seine Freundin an, die jedoch nur verständlich nickte. „Schon gut, bei mir war es ja letztes Mal genauso. Es fühlt sich so an wie eine Art Erinnerung aus dem Unterbewusstsein, aber du kannst dich nicht erinnern, woher diese Erinnerung kommt, hab ich recht?“, versuchte die Elfe das Gefühl, was sie ebenfalls schon empfunden hatte, zu beschreiben. „Ja, genau so war es bei mir gerade!“, stimmt Pegasus ihr zu, bevor sie in den nächsten Raum schritten, in dem es scheinbar von der Decke tropfte, da sich bereits einige Pfützen auf dem Boden gebildet hatten. Auch hier befand sich in der Mitte wieder ein Sockel mit dem gesuchten Artefakt, dem Platintropfen. Geschwind schritt der Zentaur darauf zu und holte ein kleines Einmachglas aus seinem Rucksack hervor, womit er den Platintropfen einsammelte. „Super, jetzt haben wir schon die Hälfte geschafft!“, jubelte die Elfe erfreut, wurde jedoch durch einen Finger unterbrochen, der sich auf ihre Lippen drückte. „Psst!“, zischte Pegasus ihr zu und verharrte still einige Augenblicke an Ort und Stelle, als würde er auf etwas warten. Nach einigen Sekunden, in denen keiner der beiden sich bewegt, geschweige denn einen Laut gemacht hatte, fragte er verwundert: „Was soll das? Warum öffnet sich denn dieses Mal keine Tür oder so etwas in der Art?“ „Es sieht wohl so aus, als müssten wir denselben Weg, den wir gekommen sind, auch wieder zurück...“, murmelte Naoko mehr zu sich selbst als zu ihrem Partner. „Was?! Na toll! Wo ist der verdammte Aufzug, wenn man ihn mal braucht?“, schnaubte Pegasus genervt bei dem Gedanken daran, was ihn nun erwartete.
Diese Laune behielt er auch, als er dabei war, sie laut fluchend am Seil aus dem Brunnen hoch-zuziehen. Dies hörte nicht einmal auf, als sie bereits wieder an der Oberfläche angekommen waren und er auf den Kompass schauend in Richtung Süd-West stapfte. „Ach, jetzt komm schon.“, versuchte die Elfe ihren Freund etwas zu beschwichtigen, „du hast uns doch mit Leichtigkeit wieder nach oben gebracht. Für so ein starkes Halbpferd wie dich war das doch bestimmt kein Problem. Ausserdem befinden wir uns doch mitten in einem Abenteuer, da muss man zwischendurch schon mal seine Stärke beweisen.“ Da ihm auf diese Argumentation nichts mehr einfiel, war besagtes Halbpferd nun still. Zufrieden damit ging Naoko wieder ein paar Schritte voraus und freute sich über die Tatsache, dass sie bereits ohne grössere Probleme so weit gekommen waren. Dadurch konnte sie natürlich auch das breite Lächeln auf dem Gesicht ihres Begleiters nicht sehen, welches sie durch ihre lieben Worte dort hinge-zaubert hatte. Glücklich und mit der Welt wieder im Einklang setzten sie ihren Weg zur Scherbenmine, dem nächsten Ziel auf ihrer Reise, fort.

Kapitel 3:
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„Och Mensch!“, rief Pegasus laut, als sie am Eingang der Scherbenmine standen und sahen, dass der Weg vor ihnen tief unter die Erde führte. „Warum können diese Artefakte nicht mal zur Abwechslung auf einer grünen Wiese liegen und nicht so weit unter dem Boden in tiefster Dunkelheit?“ „So schlimm ist es dieses Mal doch nicht. Immerhin strahlt die Sonne durch das Glas und erhellt die Mine dadurch“, merkte Naoko an, um den Zentaur ein wenig aufzumuntern. „Aber dafür ist es schon spät und es wird bald dunkel…“ „Dann sollten wir uns beeilen und nicht noch lange hier oben rumstehen!“ Diesem Argument konnte er nicht widersprechen, deshalb betraten die beiden sogleich die Scherbenmine. Tatsächlich glitzerte die Sonne von allen Seiten hinein und erzeugte dazu sogar noch ein paar schöne Farbenspiele, was den Vierbeiner dann doch noch ein wenig aufmuntern liess. Der gesamte Gang bestand ausschliesslich aus Glas, selbst durch den Boden konnte man durchschauen und eine schier endlose, steinige Tiefe erblicken. Man hatte schon fast das Gefühl, man liefe in der Luft. Jedoch ragten überall spitzige Scherben von allen Seiten hervor und man musste höllisch aufpassen, dass man nicht in eine der fast unsichtbaren Gefahren hineinläuft. „Warte mal kurz!“, meinte Pegasus und blieb nach ein paar Metern in der Mine stehen. Er öffnete seinen Rucksack, holte ein Säckchen mit braunen Körnern hervor und liess diese auf den Boden rieseln. Nichts geschah. „Na ja“, meinte der Zentaur schulterzuckend, „einen Versuch war es wert, die fehlende Erde hinzuzufügen.“ Die Elfe kicherte leise ab diesem Versuch.

Sie waren kaum zwei Minuten geradeaus gegangen, da tauchte bereits das erste Problem auf: Der Weg teilte sich in drei Gänge auf. „Och Mensch, muss das jetzt sein?“, jammerte dieses Mal Naoko, als sie auf ihr erstes Hindernis in der Scherbenmine stiessen. „Und hier können wir nicht einmal unseren Weg mit Kreide markieren, wie man es immer in diesen Geschichten hört. Oder eine Schnur hinter uns abrollen, die würde durch die Scherben ja nur zerreissen.“ „Diese Möglichkeit habe ich auch bedacht“, grinste der Zentaur triumphierend, öffnete seinen Rucksack und holte eine rote Spraydose hervor. „Damit können wir unseren Weg auf dem Glas hinterlassen!“ Er sprühte sogleich einen Pfeil auf den ersten Weg und schlug diese Richtung ein. Die Elfe, sichtlich beeindruckt von dessen Idee, folgte ihm nach einigen Sekunden der Bewunderung.

Sie trafen auf unzählige solcher Kreuzungen, jedoch stellten sich viele der Gänge als Wege zu den vorherigen Kreuzungen zurück oder sie endeten manchmal auch als Sackgasse. „Ach, dieser blöde Irrgarten macht mich noch fertig“, meinte Pegasus erschöpft. „Wenn ich unseren bisherigen Weg richtig im Kopf habe, sollten aber nicht mehr viele Wege übrigbleiben, wir müssten das Ziel also bald erreicht haben“, entgegnete die Elfe aufmunternd. Kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, erblickten sie vor sich eine Abzweigung, bei der nur ein Weg geradeaus und einer nach rechts führte. Dieser zweite war jedoch anders als alle bisherigen Gänge. „Schau mal, der Weg ist ja aus ganz normaler Erde, der führt bestimmt zum Glasstein!“, jubelte der Zentaur und galoppierte in Windeseile direkt darauf zu. Er war schon mit drei Beinen im erdigen Gang drin, als Naoko ihn plötzlich packte und zurückhielt: „Warte mal einen Augenblick… Beim ersten Artefakt hat auf unserem Weg zur Diskusscheibe des
Windes auf dem fliegenden Berg der Wind gefehlt. Bei der Suche des zweiten Artefakts fehlte das Wasser im Brunnen, bevor wir zum Platintropfen des Wassers gelangt sind. Wäre es dann nicht sinnvoller, wenn wir den anderen Weg wählen würden, bei dem die Erde fehlt, damit
wir den Glasstein der Erde finden?“ „Hmm, wenn du das so sagst, klingt das sehr logisch… Okay, versuchen wir es also mit dem anderen Weg“, meinte Pegasus und so entschieden
sie sich, weiter dem gläsernen Weg zu folgen.

Tatsächlich weitete sich der Weg nach ein paar Minuten zu einem Raum. „Hey, du hattest tatsächlich recht!“, bemerkte der Zentaur und war auch ziemlich froh darüber, dass sie nicht den anderen Weg gewählt hatten und somit in die falsche Richtung gelaufen wären. „Und schau mal, dort vorne an der Wand scheint wieder ein Rätsel geschrieben zu sein.“ Bevor sie die Wand erreichten, fiel Pegasus aber noch etwas auf: „Seltsam. Anders als bei den anderen Rätseln liegen hier gar keine Skelette herum.“ „Ich vermute, dass die vorherigen Erforscher der Mine alle den anderen, den erdigen Weg gewählt haben“, überlegte Naoko nachdenklich und ihr lief ein Schauer über den Rücken, als ihr bewusst wurde, dass sie um ein Haar genau diesen Weg gewählt hätten. „Oh… Dann habe ich ja Glück, dass ich so eine schlaue Elfe an meiner Seite habe. Ich lese mal das Rätsel vor“, meinte er daraufhin. Sie wechselten noch einen beunruhigten Blick, wer von ihnen diesmal wohl die Antwort hervorrufen würde:

Es war mal ein Mann in Amerika,
der mit Sachen aus der Natur viel kann.
Anfangs war’s nicht schwierig,
doch dann wurde er gierig.
Und es endete alles mit Felina.
Wer oder was bin ich?

„BREAKING BAD!“, sprudelte es aus der Elfe heraus. Die beiden Freunde schauten sich bloss noch wortlos in die Augen, da sie sich mittlerweile an dieses Ritual gewöhnt haben. Gleichzeitig verschwand auch schon die Wand mit dem Rätsel und ein Durchgang in den nächsten Raum frei wurde. Dieser bestand nun auch endlich nicht mehr aus Glas, sondern Fels und Erde, was durch herumliegende Steine verdeutlicht wurde. In der Mitte befand sich auch wieder ein Sockel,
auf welchem sich der gesuchte Glasstein befand. Freudig schnellte der Zentaur zu ihm hin,
doch er zögerte kurz, bevor er den Stein in die Hand nahm. Schliesslich schloss er die Augen
und griff vorsichtig nach dem Stein, während er leise „Bitte!“ murmelte. Als nach einem kurzen Moment ein Rattern zu hören und spüren war, öffnete er die Augen glücklich und ein breites Grinsen überkam ihn. „Yeah! Wir müssen nicht den ganzen Weg wieder zurücklaufen!“, jauchzte er vor Freude. Naoko stand nur neben ihm und lächelte darüber, wie einfach er sich freuen kann.
„Los, auf zum Feuerpalast! Jetzt holen wir uns auch noch das letzte Artefakt!“, rief Pegasus voller Enthusiasmus und schritt bereits auf den gerade geöffneten Ausgang zu, welcher sie wieder ans Tageslicht brachte. So machten sie sich mit bereits drei Artefakten im Gepäck auf in den Westen des Landes, wo der gefährlich klingende Palast mit der grünen Flamme auf sie wartete.

Kapitel 4:
Spoiler
„Oh Mann, der Palast steht ja tatsächlich in Flammen!“, bemerkte Pegasus erstaunt. „Ja, und niemand weiss, warum das Feuer nie erlöscht“, belehrte ihn Naoko.  „Hmpf, das wird nicht einfach, die grüne Flamme zu finden, wenn der dauernd brennt.“ „Na toll, erst jammerst du dauernd herum, weil wir unter der Erde im Dunkeln sind, aber wenn wir in so einem Prachtbau bei brennender Helligkeit sind, ist es dem feinen Herr also auch wieder nicht recht.“ Auf diesen Vorwurf konnte er nichts einwenden, weshalb er das Thema wieder auf ihr Ziel zurücklenkte. „Na gut, dann versuchen wir erst einmal, irgendwie da reinzukommen“, schlug der Zentaur vor.Als sie zum Haupttor gingen und dieses öffneten, kam ihnen erst mal eine Hitzewelle entgegen. Da sie bei ihrem Rundgang um den Feuerpalast davor keinen anderen Weg hinein entdeckt hatten, war ihnen klar, dass sie trotz des Feuers diesen Eingang benutzen mussten. Aus diesem Grund haben sie sich auch darauf vorbereitet und feuerfeste Schuhe angezogen. Auch gegen die vielen Flammen haben sie Mittel zur Bekämpfung vorbereitet – für den Eingang wählten sie den Löschsand. Diesen konnten sie einfach über die Flammen streuen und sich so einen Weg zur Eingangshalle bahnen, in der nicht mehr ganz so viel Feuer loderte.

„So, wo sollen wir mit unserer Suche beginnen? Wenn wir uns die Fundorte der anderen Artefakte in Erinnerung rufen, müssten wir die grüne Flamme irgendwo finden, wo jegliches Feuer erloschen ist“, meinte die Elfe. „Na, dann sollten wir mal das Bett genauer untersuchen“, witzelte Pegasus. „Ha ha… Witzbold!“, entgegnete Naoko. „Ich vermute, uns bleibt nichts anderes übrig, als ein Zimmer nach dem anderen zu durchsuchen. Irgendwo sollte dann vermutlich wieder ein Rätsel stehen oder zumindest ein Zugang zu einem Geheimraum sein, wo wir dieses dann finden. Am besten fangen wir gleich hier links an.“ So kämpften sie sich, beide mit je einem Feuerlöscher bewaffnet, durch alle Räume. Am meisten brannte es dabei immer bei den Türen, wofür sie bei ihrer Suche am meisten Zeit benötigten, wohingegen die Räume selbst im Vergleich wenig in Flammen standen. Sie hatten bereits zwei Küchen, drei Schlafzimmer und fünf Badezimmer abgesucht, als dem Zentaur ein Jubelschrei herausplatzte: „Ahhh! Dahinter ist bestimmt ein versteckter Durchgang zu einem Raum! Ich bin mir da ganz sicher!“ Die beiden hatten gerade die Bibliothek betreten, als Pegasus ein grosses Bücherregal entdeckte. „Warum bist du dir so sicher, dass hier ein Geheimraum sein soll?“, fragte ihn die Elfe. „Na, ist doch klar! Hinter einem Bücherregal ist immer ein Geheimraum, das ist doch Allgemeinbildung!“, antwortete der Vierbeiner nachdrücklich, während er bereits entschlossen ein Buch nach dem anderen aus dem Regal zog und es gleich darauf achtlos wegwarf. „Wir müssen bloss das richtige Buch aus dem Regal rausnehmen, dann schiebt es sich mit einem Mechanismus oder so zur Seite.“ „Na gut, wir können es ja versuchen“, meinte Naoko und half ihm bei seinem Vorhaben. Als er einige Zeit später aber das letzte Buch aus dem Regal in der Hand hielt und sich dieses immer noch an seinem Ort befand, stand er ziemlich verwirrt und sprachlos da. „Tja, das war dann wohl ein Schuss in den Ofen“, murmelte Naoko niedergeschlagen. „Wir müssen wohl in den anderen Räumen weitersuchen.“ Daraufhin packte sie den Zentaur, der immer noch irritiert auf das Buch starrte, am Arm und zerrte ihn aus der Bibliothek heraus.

Gleich das nächste Zimmer schien wohl das Wohnzimmer zu sein. Es war zudem auch um einiges grösser als die bisherigen Räume, die sie bereits betreten hatten. Doch als sie sahen, was sich darin befand, stockte ihnen der Atem und sie trauten ihren Augen nicht. „E-E-Ein… Ein Pinguin?“, stotterte Naoko ungläubig. Als der Pinguin sie bemerkte, begrüsste er sie erfreut: „Huibuh! Schön, dass ich in meinem Palast einmal Besuch kriege. Es passiert selten, dass sich jemand hierher verirrt. Fühlt euch wie zu Hause.“ Mit diesen Worten watschelte das schwarz-weisse Tier auf die beiden zu, die immer noch nicht ganz begriffen, was gerade passiert. Der Zentaur fand seine Sprache zuerst wieder: „Aber warum bist du denn hier? Du bist schliesslich ein Pinguin und… na ja… der ganze Palast steht in Flammen!“ Der Pinguin zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Ich weiss nicht, vielleicht habe ich ein hitziges Temperament oder so. Jedenfalls sagen das meine Freunde.“ Pegasus und Naoko schauten auf die Stelle, wo der Pinguin mit seinem Flügel hinzeigte und sahen eine merkwürdige Kombination von verschiedenen Gegenständen. Da lagen ein Silberbarren, eine Flasche Tomatensauce, eine Flasche Weinbrand, ein Schokoriegel und ein gelbes Plüschtier. „Sagt hallo zu Argentum, Ketchup, Cognac, Sweety und Pikachu“, verlangte der Pinguin von ihnen. Schüchtern zwangen sich die beiden Freunde zu einem leisen „Guten Tag.“, während sie sich immer noch über seine sogenannten Freunde wunderten. Der Zentaur löste sich kurz darauf von seiner Verwunderung, als ihm einfiel, weshalb sie in diesem Palast sind. „Ähm, eine kleine Frage. Hast du zufälligerweise einmal eine grüne Flamme oder eine Wand mit einem Rätsel darauf gesehen? Wir sind nämlich auf der Suche danach.“ Der Pinguin schaute ihn nachdenklich an und antwortete nach kurzer Zeit: „Nein, wenn es so etwas in meinem Palast gäbe, wüsste ich das ganz bestimmt. Tut mir leid, dass ich euch nicht helfen konnte.“ Als er ihre niedergeschlagenen Blicke sah, fügte er hinzu: „Aber schaut euch doch mal draussen um, dort bin ich so gut wie nie. Vielleicht habe ich dort ja etwas übersehen.“ Als er sah, wie sich ihre Mienen bei seinen Worten ein wenig aufhellten, lächelte er selbst auch mehr als zuvor. „Vielen Dank, dass du uns helfen konntest. So wissen wir zumindest, dass wir hier drin nicht weiter fündig werden. Dann gehen wir jetzt mal weiter auf die Suche – wir werden dich und deine Freunde auch ganz bestimmt wieder einmal besuchen kommen“, verabschiedete sich Pegasus beim Pinguin. „Alles klar! Flosse, Genosse!“, sagte der Pinguin noch, um ebenfalls Abschied zu nehmen.

„Nun gut, jetzt stehen wir wieder hier vor dem Eingangstor, aber wo finden wir denn jetzt das letzte Artefakt?“, fragte Naoko, nachdem sie sich wieder mit viel Enthusiasmus und Feuerlöscherschaum aus dem Palast hinausgekämpft hatten. Der Zentaur schien ihr jedoch nur mit einem halben Ohr zuzuhören, sein Interesse schenkte er lieber etwas anderem. „Komm und schau dir das mal an! Sehen diese beiden Drachen-Statuen links und rechts vor dem Tor nicht irgendwie aus wie Moriarty, die Drachendame, die uns auf den fliegenden Berg hochgeflogen hat?“ Nun war auch das Interesse der Elfe geweckt und sie sah sich die Skulpturen ebenfalls an. „Stimmt, die sehen ihr tatsächlich ziemlich ähnlich… Aber Moment, die beiden Statuen unterscheiden sich ja! Die rechte speit Feuer, die linke aber nicht! Wenn ich das richtig beurteile, haben wir soeben das fehlende Feuer des Feuerpalasts gefunden!“, jubelte Naoko bei dieser Erkenntnis. Sofort lief sie zur rechten Statue hin und versuchte, die Flamme daran zu bewegen, was ihr auch tatsächlich mit einem lauten Klicken gelang. Sofort setzte ein Rattern ein und die beiden beobachteten, wie sich ein Teil der Wand vor ihnen zur Seite schob und der gesuchte Geheimraum zum Vorschein kam. „Wir haben es fast geschafft!“, frohlockten sie und eilten auch sogleich in diesen Raum hinein. Dort war es ziemlich duster, was daran lag, dass dieser Raum als einziger nicht brannte. Nur das knappe Sonnenlicht von draussen drang hinein und spendete ihnen genug Licht, um das Rätsel auf der hinteren Wand entziffern zu können:

Viele feurige Funkensprüher
fighten für frequent fabulösen Führer.
Viele verenden, Feind verliert,
Friede, Freude, furunkelverziert.
Was bin ich?

„HARRY POTTER!“, schrien dieses Mal beide Freunde gleichzeitig. Diesmal wunderte sich keiner der beiden darüber, denn sie waren voller Eifer, endlich auch das letzte der vier Artefakte zu finden.
Die Rätselwand schob sich bereits unter lautem Knarren zur Seite und öffnete wie immer den
Zugang zum nächsten Raum, in welchem diesmal ein Podest stand, auf dem eine grüne Flamme flackerte. Beide rannten zielstrebig darauf zu und der Zentaur holte bereits schon ein Fläschchen aus seinem Rucksack heraus, mit dem er die Flamme einfangen konnte. Endlich im Besitz dieser, umarmte er Naoko freudig und tanzte wild umher bei dem Gedanken, dass sie jetzt alles beisammenhaben, um ihren Fluch zu brechen und danach für immer zusammen sein können. So entschieden sie sich, zuerst wieder nach Hause zu gehen, um dort herauszufinden, was für den letzten Akt, das Brechen des Fluches, getan werden muss.

Epilog:
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So machten sich Pegasus und Naoko auf den Nachhauseweg. Nun, da sie alle vier Artefakte in ihrem Besitz wussten, fiel endlich die gesamte angestaute Anspannung von ihnen ab und Gelassenheit breitete sich aus. Doch trotz dieser bewältigten sie den Weg nach Hause ziemlich hektisch, da beide überaus neugierig waren, was sie erwarten würde. Die Elfe hatte nämlich erklärt, dass sie ein Zauberbuch besässe, in welchem der Ablauf, wie man den heimtückischen Fluch rückgängig macht, beschrieben sei. Da sie den Glauben daran, all die Artefakte zu besitzen, bereits vor langer Zeit verloren hatte, machte sie sich gar nie erst die Mühe, das Buch weiterzulesen, da es sonst nur falsche Hoffnungen hervorrufen würde.

Als sie endlich daheim angekommen waren, durchsuchte Naoko sofort all ihre Bücherregale nach besagtem Zauberbuch. Nach kurzer Zeit hatte sie dieses auch gefunden und schlug sogleich die Seite auf, die sie für ihr Vorhaben benötigten. Laut las sie ihrem Partner, der bereits ziemlich aufgeregt war, vor, was darin stand: „Also, hier steht folgendes: ‚Um diesen Fluch zu brechen, benötigen Sie folgende Gegenstände: die Diskusscheibe des Windes, den Platintropfen des Wassers, den Glasstein der Erde und die grüne Flamme des Feuers.‘ Die haben wir ja bereits alle zusammen! ‚1. Schritt: Nehmen Sie zunächst den Glasstein der Erde und die grüne Flamme des Feuers zur Hand. Halten Sie nun den Glasstein der Erde möglichst vorsichtig über die grüne Flamme des Feuers. Benutzen Sie dafür, wenn nötig, ein hitzebeständiges oder isolierendes Hilfsmittel wie beispielsweise einen Topfhandschuh. Bleiben Sie für einige Sekunden in dieser Haltung, bis sich die Farbe der grünen Flamme des Feuers auf den Glasstein der Erde übertragen hat.‘“ „Okay, das kriegen wir bestimmt hin! Ich hole schon mal einen Topfhandschuh aus der Küche!“, meinte Pegasus aufgeregt und verschwand für kurze Zeit aus dem Zimmer. Als er mit einem Topfhandschuh bewaffnet zurückkam, hatte Naoko bereits die beiden benötigten Artefakte bereitgelegt. Vorsichtig nahm er den Glasstein der Erde durch den Topfhandschuh zwischen Daumen und Finger und hielt ihn über das Fläschchen mit der grünen Flamme des Feuers, welches die Elfe kurz davor geöffnet hatte. Für einige Sekunden starrten beide konzentriert auf den Stein, jede noch so kleine Regung beobachtend, als dieser plötzlich von einer Sekunde auf die nächste seine Farbe wechselte und nun smaragdgrün leuchtete, während die Flamme ihre grüne Farbe verlor und stattdessen wie ein normales Flämmchen orange brannte, bis es kurz darauf erlosch. „Super, das haben wir dann wohl geschafft! Los, lies weiter!“, forderte der Zentaur sie auf, der es gar nicht mehr abwarten konnte. „Also gut: ‚2. Schritt: Halten Sie die Diskusscheibe des Windes so zwischen Ihren Fingern, dass eine der runden Oberflächen nach oben zeigt. Giessen Sie nun den Platintropfen des Wassers in die Mitte der Diskusscheibe des Windes. Dadurch überträgt sich die Farbe erneut. Aber Achtung, Ihnen bleibt dafür nur ein Versuch!‘“ „Ach, nichts leichter als das“, meinte Pegasus selbstsicher und nahm das Fläschchen mit dem Platintropfen in seine Finger. Mit ruhiger Hand öffnete er es und hielt es auch sogleich konzentriert über die Diskusscheibe. Zu seiner eigenen Freude traf er mit dem Tropfen direkt beim ersten Versuch zielsicher in die Mitte der Scheibe. Umso erstaunter war er, als dieser einfach hindurch fiel und mitten in der Scheibe ein klaffendes Loch hinterliess. Erschrocken zuckte Pegasus zusammen, in der Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Schnell beschwichtigte Naoko ihn: „Alles gut, das muss so sein. Zumindest zeigt es uns die Abbildung so“ „Hättest du das nicht schon vorher sagen können?“, meckerte der Zentaur, der sich offenbar ganz umsonst Sorgen gemacht hatte. „Tut mir leid, ich habe es auch eben erst gesehen“, verteidigte sich die Elfe. „Ach, halb so schlimm. Schau mal, die Scheibe mit dem Loch ist nun platinfarben geworden. Was müssen wir als Nächstes machen?“, fragte Pegasus und warf ebenfalls einen kurzer Blick in das Buch. „Es sind nur noch zwei Schritte, dann haben wir es geschafft: ‚3. Schritt: Setzen Sie nun den grünen Glasstein der Erde auf die Aussenseite der platinfarbenen Diskusscheibe des Windes. Er wird mittels seiner Energie daran haften.‘“ „Hey, das ist diesmal ja gar nicht schwierig!“, meinte Pegasus enthusiastisch und befolgte auch sogleich die Anweisung des Buches. Genau, wie es beschrieben war, haftete der Stein an der nun mehr ringförmigen Diskusscheibe. „Super gemacht, jetzt fehlt nur noch der letzte und auch wichtigste Schritt! ‚4. Schritt: Dieser Vorgang muss von der für sie wichtigsten Person ausgeführt werden. Nehmen Sie das soeben geschaffene Artefakt und streifen Sie es über den linken Ringfinger der verfluchten Person. Wenn alle Schritte korrekt ausgeführt wurden, ist der Fluch damit aufgehoben.‘

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So, hier ist die Geschichte offiziell zu Ende. Was danach genau passiert, sollte eigentlich klar sein und kann sich jeder selbst vorstellen. Sagen wir einfach, es ist ein offenes Ende c:
Omg, du hast diese Geschichte auch hier veröffentlicht xDD

Jetzt wird sie ja gar nicht so versaut, wie ich gedacht habe, wenn man sie hier einstellen kann :c

Ich mag die Geschichte jedenfalls jetzt schon ^-^
Hallo zusammen ^-^

Ich hätte nie geglaubt, dass es jemals dazu kommt, aber ich habe tatsächlich selbst eine Geschichte geschrieben! Sie handelt jedoch nicht von DC (und ist eigentlich nicht mal ne Fanstory, da es auf keiner vorhandenen Geschichte basiert O_o), aber ich dachte, sie könnte euch dennoch gefallen und wollte sie euch nicht vorenthalten ^^

Momentan gibt es erst den 1. Teil, aber der Rest kommt alles noch diesen Monat ^^ Ich würde mich freuen, wenn ihr etwas zu dieser ersten (aber vermutlich auch letzten xD) Geschichte von mir sagen würdet ^-^
An diesem Punkt möchte ich mich noch bei Süssi und 4 bedanken, die sich die Zeit genommen haben und meine Geschichte durchgelesen und mir Verbesserungsvorschläge gemacht haben =3