Samurai Champloo
Über den Anime
Samurai Champloo (jap. サムライチャンプルー samurai chanpurū) ist eine japanische Anime-Serie des Anime-Produktionsstudios Manglobe, die auch als Manga-Serie umgesetzt wurde. Die zeichnerischen Entwürfe stammen von Kazuto Nakazawa und Mahiro Maeda. Sie handelt von den Erlebnissen einer unkonventionellen Samurai-Reisegruppe im Japan der Edo-Zeit, erhebt jedoch keinen Anspruch auf historische Korrektheit.
Handlung
Das junge Mädchen Fuu arbeitet in einem Teehaus und wird dort von einem Kunden angepöbelt. Sie lässt so etwas mit sich geschehen, da sie das Geld benötigt, um sich auf die Reise zu dem 'Samurai, der nach Sonnenblumen duftet' zu begeben. Dieser Samurai ist ihr Vater der sie und ihre inzwischen verstorbene Mutter verlassen hat, als sie noch ein kleines Kind war. Aus diesem Grund möchte sich Fuu an ihm rächen.
Als dieser Kunde Gewalt anwenden will, kommt Mugen, ein Gesetzloser, zufällig in das Restaurant. Dieser will Fuu (welche in Lebensgefahr schwebt) nur helfen, wenn er dafür Essen bekommt. Fuu willigt ein und Mugen fängt an zu kämpfen, als Jin, ein Rōnin, in dem Geschehen auftaucht. Zwischen den beiden entfacht ein so heftiger Streit, dass am Ende dabei das ganze Teehaus zerstört wird. Mugen und Jin werden verhaftet und sollen hingerichtet werden, doch Fuu rettet ihnen das Leben – allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihren Kampf erst austragen werden, nachdem die Suche beendet ist. Sie begleiten sie, wobei sie bei der Suche nach dem 'Samurai, der nach Sonnenblumen duftet' als Bodyguard fungieren sollen. Des Weiteren begeben sich die drei auf eine Reise durch halb Japan, die sie mit kleinen Jobs oder Wettkämpfen finanzieren.
Auf dieser Reise erleben die drei einige Abenteuer. Fuu wird dabei einige Male entführt oder als Geisel gehalten. Einerseits sind Mugen und Jin genervt von der jungen Frau, doch andererseits schweißt sie diese lange gemeinsame Reise zusammen. Egal ob sie nun unfreiwillig oder freiwillig voneinander getrennt sind, sie stoßen immer wieder aufeinander. Auf ihrer Reise begegnen sie zahlreichen weisen Menschen, durch die sie nach und nach reifen.
Nachdem Mugen und Jin ihr Versprechen gehalten und Fuu bis zum Ende ihrer Reise begleitet haben, müssen sie sie noch ein weiteres Mal beschützen und werden stark verwundet. Sie überleben nach einer einwöchigen Genesung. Es wird kurzzeitig angedeutet, dass Mugen und Jin Freunde werden, da Mugen keine Lust mehr verspürt, Jin zu töten und Jin andererseits gemerkt hat, dass ihm in seinem Leben immer Freunde gefehlt haben.
Dennoch verabschiedet sich Fuu an einer nahe gelegenen Kreuzung, auf dass sie sich vielleicht bald wiedersehen, aber alle gehen unterschiedliche Wege. Im Abspann sieht man noch eine Weile jeden seinen Weg gehen.
Charaktere
Mugen
Laut, frech, unverschämt und nervtötend, so könnte man den 19 Jahre jungen Schwertkämpfer Mugen wohl am ehesten beschreiben. Er ist stets auf der Suche nach starken Gegnern und wenn ihm jemand droht, macht ihn dies nur noch mehr heiß und teilweise entwickelt er sogar einen leichten Hang zum Sarkasmus.
Jin
Im Gegensatz zu dem wirklich impulsiven und vorlauten Mugen ist Jin ein sehr zurückgezogener, äußerst höflicher und bedachter Mensch. In aller Ruhe und mit größtem Wohlwollen geht Jin all seinen Tätigkeiten hinterher und lässt sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen. Dieses »fast« scheint jedoch seine Verkörperung in Mugen gefunden zu haben - bei jeder erdenklichen Möglichkeit geraten die beiden Samurai aneinander und können nur durch Fuu auf kurze Friedensphasen eingestimmt werden.
Fuu Kasumi
Fuu verdient sich ihren Lebensunterhalt als unscheinbare Bedienung in einem kleinen Teehaus irgendwo in Japan. Freundlich und zuvorkommend umsorgt sie ihre Gäste bis eines Tages die zwei Samurai Mugen und Jin in ihr Leben treten und die drei fortan gemeinsam auf Reisen gehen.
Kommentar von Tikky
Der Anime ist natürlich in erster Linie etwas für jene, die mit Action viel anfangen können - doch nach der Action kann sich hier vor allem der Humor sehen lassen. Die Mischung aus Japan der Edo-Periode mit neuzeitlichen Einflüssen lassen den Anime seinen ganz eigenen Charme entfalten. Mit den 26 Episoden ist die Story zwar auch für meinen Geschmack ein wenig kurz geraten, doch ist er in meinen Augen ein unscheinbarer Schatz.
Man hat auf der einen Seite den Hauptprotagonisten, Mugen, der, ohne Rücksicht auf Verluste, immerzu nur auf der Suche nach der nächsten großen Herausforderung; dem nächsten großen Kampf ist. Umso besser, dass er zufällig auf den Schwertkämpfer Jin trifft - der eigentlich gar nicht so ein Draufgänger ist, doch von Mugen laufend in Kämpfe verwickelt wird, mit denen er normalerweise gar nichts zu tun gehabt hätte. Durch die Unterschiede der beiden kommt es immer wieder zu witzigen Momenten, doch das ist nicht alles.
Wenn Mugen zum Beispiel seinen Mitreisenden etwas von sich erzählen will, das die beiden ganz bestimmt noch nicht wussten und er ihnen dann erzählt, dass er, als die beiden gerade woanders waren, unterwegs einen alten Mann getötet hat, der offenbar ein wichtiges Mitglied der Regierung war - woraufhin sowohl Jin als auch Fuu nur müde seufzen können, denn etwas Neues ist das ja nicht unbedingt - dann scheint das nicht auf den ersten Blick eine lustige Szene zu sein, je nachdem wie man es betrachtet, doch der Anime schafft es, den Dialog auf eine Weise darzustellen, dass er einen einfach zum Lachen bringt, durch das richtige Timing und die richtige Wortwahl. Man versteht als Zuschauer recht schnell wie die Charaktere funktionieren, zum Beispiel eben Mugens Leichtsinn und Unverständnis für die Welt und wie sie nun einmal funktioniert - und seine einhergehende unkooperative Art, was die Exekutive anbelangt. Wiederum zieht er seine Mitreisenden immer wieder in seine Schlamassel hinein, was die wiederum weniger witzig finden.
Durch diese auf den ersten Blick simpel erscheinenden Charaktere kann der Humor sich einfach durch die Episoden ziehen, zugleich wird man immer wieder ein wenig überrascht werden, wie viel Tiefe es in diesem kurzen Anime doch zu finden gibt.
Ach ja, ein Plus für die Zuschauer die auf Hip-Hop stehen, wie gesagt, das ist ein Thema das sich durch den ganzen Anime zieht. Ich fand es gut, aber ich bin eben auch ein Fan der Musikrichtung. Doch natürlich ist der Anime auch gut anzusehen, wenn man damit nicht so viel anfangen kann. Es ist nur ein kleiner Bonus, wenn doch ^^
Bis heute reiht sich der Anime in meine Top 10 ein, ein Muss für jeden Action- und vor allem für jeden Samurai-Fan.
Und mal so am Rande: Die Episode 15 (»Verfänglicher Fund«, bzw. »Bogus Booty«) ist mein persönlicher Favorit. Ich weiß auch nicht, warum, es ist einfach so eine Episode in der eigentlich nicht viel passiert, dafür aber umso mehr der Humor vorherrscht. Die Folge kann ich mir, ohne eine weitere sehen zu müssen (da sie keine direkte Anbindung an eine andere Episode hat, sondern einen in sich abgeschlossenen Handlungsbogen), einfach mal zwischendurch ansehen, wenn ich etwas zum Lachen brauche.
Oh ja, ein sehr guter Anime und wenn ich mich richtig erinnere sogar von den Machern von Cowboy Bebop. Was den Humor erklärt der in der Beschreibung erwähnt wurde. Denn auch bei Cowboy Bebop gab es diese Momente wo eigentlich gar nichts Witziges passiert ist und dennoch musste man lachen. Samurai Champloo ist allerdings auch recht brutal - weswegen ich mit der Altersfreigabe nicht einverstanden bin. Meine Empfehlung währe es den Anime mit 18 zu schauen.